30. November 2009

17.1 Beispiel zur Durchschnittspreisberechnung AX4.0

wie inzwischen gelernt wird jede Abgangs-Buchung zunächst mit dem einfachen Durchschnitt bewertet.
im Folgenden Buchungsbeispiel wird dies nocheinmal deutlich. Dargestellt sind ein Artikel mit Lagermodell "Durchschnitt" sowie mit "Durchschnitt Datum" VOR dem Lagerabschluss.



 Auswirkungen des PArameters Mindest-Durchschnittsmenge beim Lagerabschluss:

Eine Mindest-Durchschnittsmenge von 0,01 bedeutet, dass eine Menge Abgang (z.B. 1 Stück) in maximal 100 Teile für den Ausgleich aufgeteilt wird und proportional auf alle noch offenen Zugänge verteilt wird. Mindest-Durchschnittsmenge von 1 bedeutet, dass eine Menge Abgang (z.B. 1 Stück) in maximal 1 Teile für den Ausgleich aufgeteilt wird (was dann de facto einem Fifo entspricht)

Hier ein Buchungsbeispiel für verschiedene Einstellungen


Mindest-Durchschnittsmenge = 1

Datum
01. Jan
02. Jan
03. Jan
04. Jan
Menge
1
2
-1
10
Wert
10
40
?
300
Durchschnitt

abgeschlossen
1
0
10
0
Datum Durchschnitt

abgeschlossen
1
0
10
0








26. November 2009

16 Paramater zur Durchschnittspreisberechnung unter AX 4.0

Für AX2009 haben sich in diesem Bereich Änderungen ergeben die separat besprochen werden.


Durch die Verteilung eines Abgangs auf alle Zugangsbuchungen, würden diese unter Umständen nie geschlossen werden, was zu erheblichen Performance-Problemen führt, da stets eine sehr große Anzahl Buchungen in die Berechnung des Durchschnittspreises einfließen würde.


Dynamics AX verfolgt daher das Ziel so viele Buchungen wie möglich abzuschließen, was durch die nachfolgende Paramater gesteuert werden kann.

Mindest-Durchschnittsmenge

Zu beachten sind globaler Parameter (Lagerverwaltung / Einstellungen / Parameter) aber auch die Einstellung im Artikel selbst (Artikel / reiter "Sonstiges" / Feldgruppe "Ausgleich")

Der Parameter hat generelle Gültigkeit für alle Artikel, jedoch kann für einzelne Artikel separat im Artikelstamm diese Mindest-Durchschnittsmenge übersteuert werden, um so einzelne Artikel entweder detaillierter oder weniger detailliert auszugleichen.

Der Parameter gibt an welcher Anteil (mengenmäßig) an diesem Artikel beim Lagerabschluss geschlossen werden soll.








Die Mindest-Durchschnittsmenge ist eine Standardmenge für den niedrigsten Wert, der beim Lagerabschluß für den Ausgleich einer Menge verwendet werden soll. Weiterhin stellt der Parameter eine Art der Rundung der Menge dar, um Einfluss auf die die Anzahl der Ausgleichsbuchungen zu erzielen. Je kleiner der eingegebene Wert, desto mehr Ausgleichsbuchungen werden erzeugt.

23. November 2009

15 Kontierung Lager

Im Gegensatz zum Einkauf oder Vertrieb gibt es bei den normalen Lagerjournalen (Inventur- oder GuV-Journalen) keinen Status "abgesetzt" oder "eingegangen", sondern lediglich "eingekauft" oder "verkauft", d.h. es gibt nur die "wertmäßige Buchung" (1112 an 5877).










Die Kontierung wird aus der Artikelgruppe gezogen. Die entsprechenden Konto / Gegenkontokombination ist:

  • Zugang / Gewinn
  • Abgang / Verlust




Die Konten unter "Fester Zugangspreis - Gewinn" und "Fester Zugangspreis – Verlust" werden im Zusammenhang mit Standardeinstandspreis angesprochen.

19. November 2009

14 Kontierung Einkauf

Die Kontierung sollte stets nach Artikelgruppen getrennt erfolgen


Beim Anlegen einer Bestellposition (Status Bestellt) wird eine Lagerbuchung mit der angegebenen Menge, jedoch ohne finanziellen Wert generiert.






Wenn der Wareneingang gebucht wird (Status Eingegangen), werden auf den Konto "Lieferschein" und "Lieferscheinausgleich" Buchungen generiert. Die Kosten dafür basieren auf der entsprechenden Bestellposition (1136 an 3308).
 












Voraussetzung: damit die Buchungen überhaupt erfolgen, sind zwei Kontrollkästchen zu aktivieren:

  1. Physischen Bestand buchen (Registerkarte Lagerverwaltung > Einstellungen, Lager > Lagersteuerungsgruppen > Einstellungen).
  2. Lieferschein auf Sachkonto buchen (Registerkarte Debitoren > Einstellungen > Parameter > Aktualisierungen).


Bei der Rechnungsaktualisierung (Status Eingekauft) des Artikels werden

  • die beiden Lieferscheinbuchungen storniert (3308 an 1136)
  • Bei einem Artikel, für den keine Standardkosten verwendet werden, werden die Konten "Zugang" (1112) und das im Kreditorenbuchungsprofil hinterlegte Sammelkonto 3301 bebucht (1112 an 3301)








Alle Steuern werden auf dem Steuercodekonto auf der Sollseite gebucht, und Artikeleinkäufe, einschließlich Mehrwertsteuer, werden auf dem Kreditoren-Sammelkonto entsprechend den Einstellungen im Buchungsprofil des Lieferanten gutgeschrieben.

Im Einkauf werden Rabatte in der Regel nicht getrennt kontiert, da im Lager der echte Wert ersichtlich sein soll. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Berechnung des Einstandspreises.

für Gutschriften im Einkauf ist die Definition eines Verbrauchskontos notwendig. Diese sollten natürlich andere sein als die im Auftrag, da sonst im Hauptbuch nicht unterscheiden werden kann ob der Verbrauch aus Auftrag (Verkauf) oder Rücklieferung (Einkauf) stammt.

16. November 2009

13 Kontierung Vertrieb

Die Kontierung sollte stets nach Artikelgruppen getrennt erfolgen, da sie eine spätere Abstimmung zum Hauptbuch erleichtert.

1. Beim Erstellen einer Auftragsposition (Status In Auftrag) wird eine Lagerbuchung mit der angegebenen Menge, jedoch ohne finanziellen Wert, generiert.




2. Wenn der Lieferschein für den Artikel gebucht wird (Status Abgesetzt), werden Buchungen im Lieferscheinkonto und dem Lieferschein-Gegenkonto generiert, die auf den Artikelkosten zum Zeitpunkt der Aktualisierung des Lieferscheins basieren.

Kontierung







Einstandspreise zum Zeitpunkt des Abgangs (einfacher Durchschnitt)





  Buchungen









Voraussetzung: damit die Buchungen überhaupt erfolgen, sind zwei Kontrollkästchen zu aktivieren:

  1. Physischen Bestand buchen (Registerkarte Lagerverwaltung > Einstellungen > Lager > Lagersteuerungsgruppen > Einstellungen).
  2. Lieferschein auf Sachkonto buchen (Registerkarte Debitoren > Einstellungen > Parameter > Aktualisierungen).

3. Bei der Rechnungsaktualisierung (Status Verkauft) werden

  • die beiden Sachkontobuchungen des Lieferscheins wieder storniert (1135 an 5014).
  • gleichzeitig werden die Konten für "Abgang" und "Verbrauch" bebucht (5013 an 1112)
  • Der Artikelverkauf, ohne Steuern, wird im Umsatzerlöskonto gutgeschrieben (1201 an 4029) und dem Debitorensammelkonto (1201) belastet. Das Debitorensammelkonto stammt aus den Debitorenbuchungsprofilen








  • Steuern werden dem Steuercodekonto gutgeschrieben.Der Verkauf, einschließlich aller Steuern wie etwa der Mehrwertsteuer, wird dem im Buchungsprofil des Debitors eingerichteten Debitorensammelkonto belastet.
  • Die Kontierung der Umsatzerlöse sollte je Artikelgruppe und MwSt-Gruppe erfolgen

Rabatte gehen auf die unter "Rabatt" hinterlegten Konten. Wenn kein Sachkonto für Rabatt hinterlegt ist, wird der Rabatt vom Umsatzerlös abgezogen

Beispiel: 100 € und 10% Rabatt:

  • Mit Rabattkonto: Konto "Umsatzerlös" = 100 (H), Konto "Rabatt" = 10 (S)
  • Ohne Rabattkonto: Konto "Umsatzerlös" = 90 (H)
Achtung: die Einstellungen beziehen sich auf Positionsrabatte, nicht auf Rechnungsrabatte


Für Provision werden ein Provisionskonto und ein Provisionsgegenkonto erstellt. Diese Konten bieten einen Überblick der Sachkontobuchungen von Provisionen. Bei der Rechnungsaktualisierung eines Auftrags wird die Provision für den gebuchten Betrag dem Provisionskonto belastet und dem Provisionsgegenkonto gutgeschrieben.

11. November 2009

12. Lagersteuerungsgruppe "Physischen Wert einbeziehen"

"Physischen Wert einbeziehen" berechnet den neuen Durchschnittspreis bereits beim Wareneingang. Das setzt voraus, dass der Preis in der Bestellung stimmt (z.B. durch Auftragsbestätigung).

Diese Einstellung sollte nur dann verwendet werden wenn Preise der Bestellung durch die Rechnung nichtmehr oder nur selten verändert werden, die Rechnung verhältnismäßig spät eintrifft und zwischen einzelnen Bestellungen signifikante Preisunterschiede auftreten, Das Lagermodell Durchschnitt ("Durchschnitt Datum") ist.

In diesem Fall können auch Regulierungen auf physischen Werten erfolgen.

Unterschiede zwischen Lagerabschluss und Neuberechnung können entstehen weil der Lagerabschluss nur wertmäßig aktualisierte Buchungen berücksichtigt, nicht aber physische.

9. November 2009

11. Lagersteuerungsgruppen

Prinzipiell sollten nur die Lagersteuerungsgruppen anlegen werden, die auch Verwendung finden. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass mit möglichst wenige Lagersteuerungsgruppen zum Einsatz kommen.

Prinzipiell werden nur drei Lagersteuerungsgruppen benötigt:

  1. Für physische Artikel
  2. Für Verbrauchsartikel
  3. Für Service- / Leistungsartikel


Ggf. können weitere hinzukommen, z.B. wenn Reservierung oder Erfassungs- oder Entnahmeanforderungen benötigt werden.

Das Lagermodell sollte in einer Installation nach Möglichkeit nach gemischt werden. Dies erleichtert später die Nachvollziehbarkeit.



Wie schon angesprochen wird über die Lagersteuerungsgruppe negativer Bestand zugelassen. Wenn dies in einer Installation unbedingt erforderlich sein sollte, so kann dies über separate Lagersteuerungsgruppen auf die Kritischen Artikel eingegrenzt werden. Hier unterscheidet sich AX von anderen Systemen

Worst Practice ist in diesem Fall nur eine Lagersteuerungsgruppe mit negativem Bestand zugelassen für alle Artikel zu nutzen.



Negativer Bestand

Dieser Parameter sollte nie aktiviert sein. In früheren Versionen konnte das u.a. dazu führen kann dass sich der Durchschnittspreis "aufschaukelt". Das Problem des Aufschaukelns ist zwar mit AX4.0 SP2 behoben, dennoch führt der Parameter regelmäßig zu Problemen bei der Bestandsbewertung und Abstimmung. Die verursachenden Prozesse sollten zuvor intensiv beleuchtet werden.

Falls ein Unternehmen dennoch negative Bestände zulassen "muss", sollte dies nur für einzelne Artikel erfolgen und wenn möglich in Verbindung mit einer separaten Artikelgruppe.

Wertmäßig negativer Bestand

Wertmäßig negativer Bestand muss meist zugelassen werden. Andernfalls kann nur verkauft werden wozu es schon eine Eingangsrechnung bzw. eine abgeschlossenen Produktionsauftrag gibt. Der Parameter ist unkritisch wenn Eingangsrechnungen und Produktionen zuverlässig gebucht werden, kann allerdings zur Irritationen bei der Abstimmung mit dem Hauptbuch führen.

6. November 2009

10. Einstellungen am Artikelstamm





Neuester Einkaufspreis

Neuester Einkaufspreis kann ohne Bedenken gesetzt werden.


Neuester Einstandspreis

Der Einstandspreis (Artikel / Reiter "Preis/Rabatt" / Feldgruppe "Kosten") wird an unterschiedlichen Stellen in Dynamics AX herangezogen und sollte den wahren Einstandspreis zumindest näherungsweise enthalten und nicht Null betragen.

Neuester Einstandspreis wird bei Rechnungseingang, allerdings auch bei Lager / Journalbuchungen in den Artikel zurückgeschrieben.

Bei Projektstart sollte dieser Parameter deaktiviert sein, um eine potenzielle Fehlerquelle auszuschließen. Nachdem das System einige Zeit im Livebetrieb stabil ist, kann in einer Optimierungsphase das Häkchen gesetzt werden.

Sinnvolle Einstellungen später können sein:

bei Artikel
ja
bei Stücklisten
nein
bei Service
ja
bei Artikel mit stark variierenden Einstandspreisen
nein
bei Sammel / Dummyartikeln
nein
bei Artikeln die mit Standardeinstandspreis bewertet werden (vgl. Lagersteuerungsgruppe)
nein


Einstandspreise je Lagerort (bzw. je Dimension) können im Artikel nicht manuell hinterlegt werden, sondern wird berechnet, falls in der Lagerdimensionsgruppe das Häkchen "Wertmäßiger Bestand" für die Dimension gesetzt ist.



AX2009
Hier gibt es am Artikel eine neue Funktion ("Preis") über die eine Historie der Preise am Artikel gespeichert wird. Die automatische Aktualisierung schreibt die Werte ebenfalls in die Historie zurück



2. November 2009

9. Werte bei Rücklieferung / Gutschriften

Rücklieferung / Gutschriften in der Auftragsposition sollten immer über "Funktion / Gutschrift erstellen" erfolgen. Dies sorgt für die richtigen Werte beim Lagerabschluss. Denn die Gutschrift wird in AX wiederum als neuer Zugang gewertet.

Bei Gutschrift / Rücknahmen im Vertrieb (z.B. einfache Erfassung einer Negativ-Menge) ohne Markierung wird der aktuelle Einstandspreis aus dem Artikelstamm bzw. die Anwendereingabe verwendet. Da es sich hier systemtechnisch um einen Zugang handelt wird der angegebene Wert in die Einstandspreisberechnung und auch im Lagerabschluss berücksichtigt

Nur über die Markierung wird dann ein wert- und mengenneutrales Storno erzeugt.